Der Sattler

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Sattler ist ein Beruf des lederverarbeitenden Gewerbes.

 

Musuemswerkstätte des Sattlermuseums in Hofkirchen im Traunkreis

Zunftwappen der Sattler

 

Berufstypische Sattlerwerkzeuge: Sattlerhammer, Halbmondmesser, Rundahle, Kantenzieher, Rundnadel

 

Sattlermeister bei der Arbeit in seiner Werkstatt

 

Der Sattler stellt meist aus Leder oder Stoffen Gegenstände zur Verwendung im Umgang mit Tieren her, wie Sättel, Zaumzeug, Kummet oder anderes Fahrgeschirr sowie Ausstattungen für Autos und Boote. Oftmals stell(t)en Sattler aber auch Taschen (z.B. Brieftaschen oder Schultornister) her.

Sattler, die vorwiegend Sättel anfertigen und reparieren, werden auch als Sattelmacher bezeichnet. Zu unterscheiden vom Täschner, Schuster, Riemer.

Österreich

In Österreich ist diese Berufsausbildung wie folgt geregelt:

Die Lehrzeit beträgt 3 Jahre. Gleich zu Beginn der Lehre heißt es, sich für eine der drei Spezialisierungsmöglichkeiten zu entscheiden: Taschner, Sportsattler oder Fahrzeugsattler stehen hier zur Auswahl. Die Aufgaben, mit denen sich der Sattler hierbei auseinandersetzt, umfassen das Entwerfen, Zuschneiden, Nähen und Polieren. Die Palette der erzeugten Produkte reicht beispielsweise von der Brieftasche, die in die erste Kategorie fällt, über den Reitsattel, der zur zweiten Spezialisierungsrichtung zählt, bis hin zur Innenausstattung - Polsterung von Autos, Flugzeugen, Schiffen usw., die der Fahrzeugsattler übernimmt.

Die Meisterprüfung kann unabhängig von der Lehrabschlussprüfung absolviert werden.

Deutschland

In Deutschland ist der Beruf vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI) als Ausbildungsberuf anerkannt.

Die großen deutschen Autositzhersteller Recaro und Grammer AG entstanden aus Sattlereien. Auch heute spricht man noch von Autosattlerei, wenn man bei Komplettherstellern wie der BMW-Tochter Rolls-Royce die Abteilung für die Herstellung von Autositzen bezeichnen möchte.

Schweiz

Auch in der Schweiz gibt es eine offizielle Ausbildung als Sattler. Es gibt verschiedene Fachrichtungen, wie z.B. Inneneinrichtung oder Carosseriesattler. Die Betriebe sind in der Regel kleine und mittlere Unternehmen, die als Familienbetrieb mit einem Ergänzungsangebot Verkauf / Reparatur von Lederartikeln ihren Umsatz zu verbessern suchen.

Interieursuisse ist der führende Schweizerische Verband der Fachgeschäfte für Inneneinrichtungen, Möbel, Vorhänge, Polster, textile Wandbeläge, Teppiche, Spezialbodenbeläge, Parkett und für alle Tätigkeiten im Sattlerbereich. Auf dessen Webseite findet man alle Informationen zum Beruf in der Schweiz.

Quelle: Wikipedia